Donnerstag, 22. September 2011

Santa Bárbara

So, nun melde ich mich auch mal wieder!

Ich bin letztendlich gut in Santa Bárbara angekommen.
Allerdings wurde mir (direkt nachdem ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe!) noch in Santiago am Busbahnhof mein Geldbeutel gestohlen, mit Geld, Kreditkarten und meiner Busfahrkarte nach Santa Bárbara.
Zu dem Zeitpunkt war ich schon ungefaehr 20 Stunden unterwegs (dementsprechend fertig) und bin dann prompt in Traenen ausgebrochen. Einer vom Tourismusbuero hat mich aber dann zur Policia gebracht. Dort waren alle richtig, richtig nett, ich konnte mich aber natuerlich kaum auf Spanisch verstaendigen, und nach und nach kamen dann immer mehr Polizisten und haben versucht mich zu beruhigen, haben mir Wasser gebracht, wollten mir was zu essen kaufen etc. Irgendwann haben sie einen Freund von einem Polizisten geholt, ein Pakistani, der dann fuer mich uebersetzt hat.
Im Endeffekt haben sie mir dann sogar ein Busticket nach Los Angeles gekauft und mir Geld fuer die Fahrt gegeben und saemtliche Telefonnummern von ihnen aufgeschrieben, falls irgendetwas sein sollte, also echt wahnsinnig freundlich!

Auf der Busfahrt hatte ich dann auch mein erstes laengeres Gespraech mit einem Chilenen von der Air Force Chile was ein wenig abenteuerlich war, da er kaum Englisch konnte und mein Spanisch... Ich sagte es bereits :D

In Los Angeles haben mich dann eben Maria und meine Gastfamilie abgeholt, die Autofahrt war dann auch eher holperig, da das Auto praktisch keine Federung hatte und die Strasse nicht besonders gut ist.
Meine Gastfamilie ist auch total nett, und wirklich typisch chilenisch (alle sind sehr klein!). Yorfa, die Gastmutter, ist total nett und spricht auch so langsam, dass ich das meiste verstehe. Raffael, der Gastvater, nuschelt ein bisschen, sagt aber auch nicht so viel. Dann wohnen im Haus noch die Mutter von Raffael, auch total nett, und (in den Ferien) die Enkeltochter.

Das Haus ist allerdings sehr einfach, wie eigentlich alle Haeuser hier. Auf der Busfahrt war ich erst einmal ziemlich geschockt, weil entlang der Panamericana (der langen Strasse, die sich schnurgerade durch ganz Chile zieht, vom Flugzeug ein unglaublicher Anblick) richtig viele verwahrloste Huetten stehen, die nur aus ein paar Brettern und Wellblech bestehen, wo dann davor ganz viel Waesche haengt etc.

Gerade bin ich den zweiten Tag im Hogar, es ist ziemlich gross, aber auch ziemlich einfach. Gestern habe ich schon die meisten Kinder kennengelernt, es sind aber sehr viele (97) und momentan sehen die meisten fuer mich noch sehr aehnlich aus (schwarze Haare, dunkle Augen, klein :D).
In den ersten zwei Wochen werde ich erst einmal keine konkreten Aufgaben haben, sondern mich erst einmal eingewoehnen und Informationen ueber das Heim lesen. Die meisten Kinder hier kommen aus sehr schlechten Verhaeltnissen, daheim herrscht entweder Gewalt oder die Eltern sind Alkoholiker. Hier ist auch ein zweijaehriges Maedchen mit "síndrome di alcoholismo", wo also die Mutter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat, das Maedchen ist auch dementsprechend ziemlich schwierig.
Ausserdem ist hier eine 17jaehrige Schwangere, auch ziemlich krass.

Heute morgen sind Maria und ich zum ersten Mal durch Santa Bárbara gelaufen, ist ganz nett :)
Aber jetzt muss ich auch aufhoeren, es gibt essen :D

Bis bald!

Dienstag, 20. September 2011

En Santiago

Hallo meine Lieben!

Also, wie ihr der Ueberschrift ja sicher entnehmen koennt, bin ich inzwischen in Santiago angekommen. Ehrlich gesagt bin ich immernoch ueberrascht, dass ich alle meine Sachen in meinen Rucksack und eine Reisetasche gekriegt habe, und noch ueberraschter, dass die Airline trotz offenkundigem Uebergewicht nichts gesagt hat ;)

Bei den Fluegen ist alles gut gegangen. Von Madrid nach Santiago sass eine sehr nette Spanierin neben mir, die mir staendig etwas zu essen geben wollte, ansonsten habe ich aber kein Wort von dem verstanden, was sie gesagt hat :D
Auch ansonsten verstehe ich ehrlich gesagt ziemlich wenig, ich glaube auch, der Taxifahrer, der mich vom Flughafen zum Busbahnhof gebracht hat, hat mich ziemlich abgezockt, jedenfalls hat es ungefaehr 40 Euro mehr gekostet als meine Projektleiterin Sabine mir angekuendigt hatte, was mir aber natuerlich erst hinterher aufgefallen ist. Danach hatte ich erst einmal ziemlich Probleme weil mein Handy hier nicht tut, und ich sowohl ein neues Handy, als auch eine neue Sim-Karte kaufen musste. Der Verkaufer im Handyladen war dann so nett, mir alles einzurichten, obwohl ich auch ihn kaum verstanden habe :D
Jetzt fahre ich in einer Stunde mit dem Bus weiter nach Santa Bárbara, wo Maria mich abholt.

Tut mir leid, wenn der Eintrag jetzt etwas verworren ist, ich fuehle mich selber auch noch etwas verwirrt ;)

Bis bald,
Eure Julia

Sonntag, 18. September 2011

Noch ein Tag!

Hallo meine Lieben!

So, nun habe ich mich auch endlich durchgerungen, einen Blog anzulegen - und hier ist er, mein erster Blogeintrag! :D Eigentlich hatte ich vor, einfach Rundmails zu schreiben, aber so kann jeder mal reinschauen, wenn er Lust und Zeit hat :)

In den letzten Wochen ist die Zeit wahnsinnig schnell vorbei gegangen, es ist viel passiert, und auf einmal habe ich nur noch einen Tag Zeit!! 
Morgen Abend um 19:40 Uhr geht mein Flieger von Frankfurt nach Madrid, dort steige ich dann um und fliege nach Santiago. Dort wird alles nochmal etwas kompliziert, ich soll mir ein Taxi vom Flughafen zum Busbahnhof nehmen und dann mit dem Bus nach Los Angeles, bzw. nach Santa Bárbara fahren.
In Santa Bárbara holen mich dann (hoffentlich ;)) meine Gastfamilie und meine Mitfreiwillige Maria ab.

Irgendwie kann ich mir das alles noch nicht so richtig vorstellen, bisher schlage ich mich noch mit dem Problem rum, wie ich meine gesamten Sachen für ein Jahr in einen Rucksack kriegen soll, der höchstens 23kg wiegen darf!
Dementsprechend kommen auch immer mal wieder Panikattacken, gleichzeitig freue ich mich aber total auf das Jahr und kann es kaum erwarten, endlich loszufliegen!

Ich melde mich noch einmal, wenn endlich alles fertig ist :)

Ganz, ganz liebe Grüße,

Eure Julia