Hallihallo!
Nachdem mir jetzt zig Leute gesagt haben, sie hätten gerne
einen neuen Bericht, habe ich genug Bestätigung erhalten, dass mein Blog auch
von jemandem gelesen wird (auch wenn diese Leute es nicht für nötig halten
Kommentare zu hinterlassen ;D). Und – tadaa! Hier ist er, der
„Zwei-Wochen-Bericht“! :D
Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, wo ich anfangen
soll.
Ich habe mich so weit eigentlich ganz gut eingelebt, so ganz
realisiere ich allerdings noch nicht, dass ich hier wirklich für ein Jahr leben
werde. Und mein größtes Problem ist zur Zeit einfach die Vorstellung, dass ich
für ein Jahr in einem Dorf leben muss! Denn so schön die Landschaft auch sein
mag, Santa Bárbara selbst ist eben einfach ein Kuhdorf. Nach Los Angeles
braucht man im Bus ziemlich genau 45 Minuten, von Los Angeles aus fährt der
letzte Bus zurück aber schon um 10. Das heißt, weggehen etc. gestaltet sich
ziemlich schwierig. Eine harte Umstellung für mich Stadtkind! ;)
In Santa Bárbara selbst kennen Maria und ich bisher eben auch
noch so gut wie niemanden, das heißt, ich gehe hier zur Zeit immer schon so um
10 Uhr ins Bett, weil ich einfach nicht weiß, was ich machen soll! :D
Ich bin aber auch ziemlich oft einfach schon da müde, weil
es doch irgendwie noch anstrengend ist, die ganze Zeit Spanisch zu reden. Aber
langsam gewöhne ich mich dran! J
Vorgestern waren wir dann übrigens auch weg, und es war echt
übelst lustig. Zuerst waren wir in einer Art Karaokebar, wo die ganze Zeit auf
Spanisch gesungen wurde. Dort wollte ich eigentlich einen Caipiriña trinken,
der war allerdings leuchtend blau und hat ziemlich widerlich geschmeckt ;)
Danach waren wir noch in einer anderen Bar, tanzen. Das war
der hammer, ich liiebe die Musik hier!! (vor allem Reggaeton :D)
Ansonsten ist es immer noch scheißkalt, ich habe heute mein
Schlafequipement um eine Jacke und ein weiteres paar Socken erweitert, so dass
ich jetzt zusätzlich zum Schlafanzug bei zwei paar Socken, Beinstulpen,
Extra-T-Shirt, zwei Wolljacken und einem Wollschal bin.
Man muss dazu sagen, dass gerade Frühling ist! Ich bin mir
nicht sicher, ob ich den Winter hier überleben werde :D
Das Problem ist dabei nicht, dass es außergewöhnlich kalt
ist, sondern dass es so eine feuchte Kälte ist, die so richtig unter die
Kleidung kriecht… Bah.
Außerdem gibt es natürlich keine Heizung, so dass es weiter
als drei Meter vom Ofen entfernt fast so kalt wie draußen ist – vor ein paar
Tagen habe ich in meinem Zimmer entsetzt festgestellt, dass ich meinen Atem
sehen konnte.
Tagsüber ist es natürlich wärmer, das Problem ist nur, dass
man morgens nie weiß, wie der Tag wird: Manchmal ist es so warm, dass man im
T-Shirt rumlaufen kann, manchmal braucht man eine Daunenjacke. Diese
Unberechenbarkeit führt dazu, dass man (bzw. ich!) fast immer falsch angezogen ist,
also entweder ist einem viel zu warm (was zugegebenermaßen seltener vorkommt)
oder eben viel zu kalt.
Natürlich habe ich mich auch prompt erkältet (wie alle
anderen Freiwilligen hier! :D), und leide ganz schrecklich ;)
Das hört sich jetzt sicher alles voll negativ an, aber wer
mich kennt, weiß, dass ich einfach gerne ein bisschen jammere! :D
Alles in allem gefällt es mir echt gut hier. Allerdings habe
ich das Gefühl, ziemlich wenig zu arbeiten – zum Beispiel müssen wir gerade
ständig nach Los Angeles zur Polizei, um uns praktisch hier „anzumelden“ und
unseren chilenischen Personalausweis zu bekommen.
Das erste mal waren wir dann auch vor zehn Tagen dort –
allerdings hatte die Polizei zu diesem Zeitpunkt gerade eine Konferenz (den
ganzen Tag!), so dass wir nicht reingelassen wurden.
Beim zweiten Mal wurden wir dann reingelassen – allerdings
war das Computersystem der Polizei abgestürzt, und es war nicht absehbar, wann
es wieder funktionieren würde. Die meinten dann, wir sollten einfach mal in der
Nähe bleiben, sie würden dann anrufen. (Was aber natürlich nicht passiert ist!
:D)
Aber immerhin haben sie jetzt mal unsere Pässe kopiert, uns
fotografiert (mit dem Handy eines Polizisten ;)), und unsere Adressen
aufgeschrieben. Am Dienstag gehen wir wieder hin, da bin ich mal gespannt…
Aber auch wenn ich mal „arbeite“ ist das bisher nicht
wirklich eine Arbeit. Bisher bin ich nämlich noch in der Eingewöhnungsphase, wo
ich den Tagesablauf im Hogar und die Kinder kennen lernen soll.
Wir kommen also immer so um zwölf Uhr im Heim an, wo wir uns
bis 13 Uhr im Büro beschäftigen sollen, zum Beispiel indem wir Informationen
über das Hogar lesen. Um eins gibt’s dann Mittagessen, meist Eintöpfe, Salat
und Brot (soo lecker alles!). Danach gibt es meistens noch einen Nachtisch und
anschließend wird noch ein (Instant-)Kaffee oder ein Tee getrunken und
geplaudert. Um kurz nach 2 geht’s dann wieder an die „Arbeit“: Wir lesen bzw.
schreiben E-Mails, suchen Spiele im Internet, oder reden. Um 3 gehen wir dann
kurz in die Wäscherei, plaudern ein wenig mit den Wäscherinnen, und sortieren
danach die Wäsche der Kinder in die Schränke ein. Danach gehen wir meistens
wieder ins Büro (das ist nämlich der einzige beheizte Raum im Heim!), und…
lesen E-Mails, plaudern und so weiter :D
Um kurz nach vier kommen schließlich (endlich!!! :D) die
Kinder. Dann spielen wir mit ihnen bis um fünf, dann gibt es nämlich Colación,
einen kleinen Zwischensnack, meist Früchte oder Joghurt.
Um halb sechs ist dann schließlich Hora de Estudia,
Hausaufgabenstunde. Da helfe ich gerade jede Woche in einer anderen Gruppe,
meist bei Englisch oder bei den kleineren beim Lesen und Rechnen.
Um sieben gibt es dann Abendessen (auch meistens Eintöpfe
und Salat), das essen wir gemeinsam mit den Kindern. Das ist so gegen kurz vor
acht zu Ende, danach plaudern wir meist noch mit den Kindern, die so gegen acht
ins Bett gehen.
Gehen acht gehen wir dann schließlich nach Hause – wo
übrigens auch noch mal ein Kaffee oder Tee getrunken und dazu ein bisschen was
gegessen wird!
Sowieso sind wir eigentlich die ganze Zeit nur am essen. Es
ist aber auch einfach soo lecker! Nur eben immer ziemlich nahrhaft… Ich wette,
am Ende des Jahres lässt Iberia Airlines mich nicht mehr ins Flugzeug :D
So, das war’s eigentlich erstmal von mir. Ich hoffe, euer
Informationsbedürfnis ist damit fürs erste gedeckt! Übrigens ist heute richtig
geiles Wetter, richtig sonnig und total warm, und meine Erkältung ist auch
vorbei! Und heute Abend kommen Saskia und eine Freundin hierher nach Santa
Bárbara, morgen ist nämlich hier Feiertag, deshalb gehen wir nochmal weg (Die
Freundin hat Freunde hier, das heißt wir lernen hoffentlich mal Leute kennen
;)).
Ganz viele Grüße,
Eure Julia
Der "Caipiriña" :D |
Du beschwerst über zu wenig Kommentare? ;)
AntwortenLöschenOk, dann hinterlasse ich mal einen.
Ich verfolg den Blog nämlich schon seit Anfang an und bin echt inzwischen am überlegen auch ein Jahr im Ausland einzulegen sobald fertig bin.. :)
Ich wüscnh dir jedenfalls auf alle Fälle noch ganz viel Spaß und eine gute Besserung zu der erkältung.
Liebe Grüße
Niklas
ich bin froh, dass es dir gut geht! (bis auf die erkältung, du hypochonder) :D
AntwortenLöschenWie gemein du bist, Lisa, ich war wirklich schlimm erkältet :D:D
AntwortenLöschenNiklas, also ich kann nur jedem empfehlen ins Ausland zu gehen, ganz egal wohin, ich glaub es kann einem nur gut tun :)